Jack  Mankiewicz 

Als kleiner Junge wollte er die Welt verändern, mit 23 beschränkte er sich auf eine überschaubarere Aufgabe: neue Formen für Schachfiguren zu finden und ein Schachspiel zu bauen. Auch nicht einfach, will man eine hochästhetische Form schaffen, die so großartig ist wie das Spiel selbst und gleichzeitig einen Gebrauchsgegenstand, der allen funktionalen Anforderungen gerecht wird - ein universelles Kunstwerk, jenseits von Zeit, Tradition und Konventionen. Natürlich gibt es nicht die eine ultimative Form. Viele wunderbare Formen warten darauf, sich zu materialisieren.

Seit 40 Jahren gestaltet Jack Mankiewicz Dinge des täglichen Gebrauchs im weitesten Sinne. Profane wie Salz- und Pfefferstreuer oder erhabene Zepter. Er arbeitet an unterschiedlichsten Themen: Schreibgeräte, Türklinken, Kleiderbügel, Pfeffermühlen, Kerzenständer, aber auch Spiel-Objekte wie Kreisel oder Chemsha Bongo (Wackelstein, Rattleback). Aus purer Lust am Schaffen entstehen ganze Kollektionen – im Einklang mit Prinzipien der Schöpfung: Reichtum und Vielfalt.

Mankiewicz folgt keiner Philosophie, hat kein Credo, kein erklärtes Ideal. All seine Werke sind einzigartig und absolut originell. Die Fülle an Einfällen ist einfach zu groß, als dass man sie auf einen Stil reduzieren könnte. So folgt auf einer strengen, eher introvertierten, intellektuell konstruierten Pfeffermühle aus Edelstahl eine sinnlich-expressive aus bunt lackiertem Holz; auf einen sakralen Kerzenständer ein frivoler. Zu langweilig und einseitig wäre es, würden nicht diese beiden so verschieden Aspekte voll ausgeschöpft.

Bemerkenswert ist übrigens, dass viele der Formen von Mankiewicz asymmetrisch sind.

Funktionalität meisterlich zu lösen, ist das erste Gebot – für Mankiewicz eine Selbstverständlichkeit. Vielfach hat der Autodidakt innovative, unkonventionelle und technisch raffinierte Konzepte entwickelt. Exzellente Gebrauchseigenschaften erfreuen den Benutzer. Schönheit und Anmut berühren und beglücken. Immer ist Mankiewicz um diese lebendige Synthese bemüht.

Die Visionen werden nur flüchtig skizziert. Die eigentliche Entstehung bis zur Vollendung vollzieht sich in der Werkstatt. Hier kommt das dritte wesentliche Element der Synthese hinzu: die qualitativ hochwertige Handarbeit, die kaum reproduzierbar ist.